Louisenlund - Lernen, Leisten, Leben


Die Lund AG - vom Naschi-Shop zur Aktiengesellschaft

Was vor mehr als fünf Jahren als Kiosk mit Süßigkeiten, Getränken und Tierkühlpizzen in den Regalen begann, hat sich mittlerweile zu einem nahezu professionell geführten Merchandising-Unternehmen entwickelt. Die Lund AG feierte im vergangenen Jahr ihr fünfjähriges Bestehen und die Mitglieder können auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurückblicken.

„Die Schüler sollen verschiedene Rechtsformen kennen lernen, sich mit Finanzierungen befassen und Human Resources“, erläutert Gildenleiterin Petra Hau. Die Themen, die in einem Betriebswirtschaftsstudium auf dem Programm stehen, sollen die Schüler in der Praxis umsetzen.

Gestartet ist die Lund AG mit einem Stammkapital von 10.000 Euro. Schüler, Lehrer, Eltern und Alt-Louisenlunder erwarben so genannten Namensaktien und stellten so das Unternehmen auf eine solide Basis. „Die Lund AG selbst behielt 25 Prozent, um ihr Vetorecht zu halten“, so Petra Hau. Die Lund AG ist als gemeinnützig anerkannt, sie sind verpflichtet, Bilanzen vorzulegen und eine Steuererklärung zu machen.

Als erstes Produkt boten die Schüler eine Armspange mit der Sonnenuhr der Stiftung an. Doch schnell wurde es mehr, vor allem der Boarding Hoody fand viele Abnehmer, „unser Besteller“, wie Petra Hau betont. Weitere Produkte wurden in Auftrag gegeben. Den Gewinn wird wieder investiert. Mittlerweile bietet die Lund AG eine Auswahl an etwa 50 verschiedenen Produkten an.

Laut Satzung werden zehn Prozent gespendet, wie zuletzt an das Ruanda-Projekt der Schule oder die Organisation Ocean Care. Petra Hau: „Wir sind stolz darauf, dass wir alles selbst finanzieren können, ohne Zuschüsse der Stiftung“. Vom ALB gab es eine Stickmaschine als Spende, die es den Schülern ermöglichte, noch selbstständiger produzieren zu können.

Ab der neunten Klasse kann man bei der Lund AG mitmachen. Aufgabenbereiche gibt es viele – nicht nur für Zahlengenies. „Wir brauchen kreative Köpfe“, appelliert Petra Hau an die Schüler. Das Gespür für Farben und Ideen für neue Designs werde immer benötigt.

Die Jugendlichen lernen Verantwortung zu übernehmen, im Team zu arbeiten, anzupacken, anderen zu helfen und auch mal durchzugreifen. Einmal im Jahr wird ein Vorstand gewählt. Die Schüler reiften in ihr Persönlichkeit, hat Petra Hau beobachten können. Ihr gehe es darum, dass die Schüler erfahren, dass man mit wirtschaftlicher Tätigkeit auch Gutes tun kann.