Louisenlund - Lernen, Leisten, Leben


Engagement und Diskussionen bei der Round-Square-Woche in Louisenlund

Journalist Michael Kraske warnte davor, die Demokratie als selbstverständlich zu nehmen.
Journalist Michael Kraske warnte davor, die Demokratie als selbstverständlich zu nehmen.

Ausgrenzung und Diskriminierung haben in unserer Gesellschaft nichts zu suchen. Mit Respekt, Offenheit und Interesse wollen auch die Louisenlunder Schülerinnen und Schüler anderen Menschen und Kulturen begegnen. „Gemeinsam gegen Diskriminierung“ ist daher auch das Motto der diesjährigen Round-Square-Woche in Louisenlund. Mit den verschiedenen Aktionen will jede und jeder Einzelne dazu beitragen, Benachteiligungen abzuwenden und sich für ein harmonisches Zusammenleben einzusetzen.

Louisenlund ist eine von weltweit rund 200 Round-Square-Schulen. Der Zusammenschluss geht auf den Pädagogen Kurt Hahn zurück, der 1966 in Gordonstoun die erste Round-Square-Schule gründete. Alle haben sie sich den pädagogischen und lebenspraktischen Idealen Kurt Hahns verpflichtet, Schülerinnen und Schülern nicht nur eine erstklassige Ausbildung zukommen zu lassen, sondern sie auch zu sozial engagierten, weltoffenen und empathischen Menschen zu erziehen.

Organisiert wird die Round-Square-Woche in Louisenlund von den Schülerinnen und Schülern selbst. Nadine, Ginger, Theo, Friedrich, Marlon, Feime und Sophie haben die verschiedenen Stationen für den Service Day ausgewählt und vorbereitet, den Key Speaker organisiert und somit für einen reibungslosen Ablauf der Woche gesorgt.

Viele soziale Projekte beim Service Day

Ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltung sind die so genannten Barazas, die Gruppendiskussionen, die nicht nur dazu dienen, sich mit einem Thema zu befassen, sondern vor allem, um sich kennen zu lernen. Denn die Barazas setzen sich jahrgangsübergreifend aus allen Schülerinnen und Schülern zusammen. Das schweißt die Louisenlunder Schulgemeinschaft noch weiter zusammen, weiß Catherine Donovan aus Erfahrung.

Zum Auftakt der Round-Square-Woche spielte das Schulorchester in der Kunst- und Kulturhalle. Die Rede hielt Michael Kraske. Der Journalist und Buchautor befasst sich hauptsächlich mit der Bedrohung von Rechts. Er erinnerte an die Weimarer Zeit, als es der NSDAP gelang, allmählich an Macht zu gewinnen und fast unbemerkt die Demokratie lahm zu legen. Kraske appellierte an die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrenden, sich derartigen Demokratiefeinden in den Weg zu stellen.

Aber es wurde nicht nur viel diskutiert und debattiert auf der Round-Square-Woche, sondern auch angepackt. Im Service Day besuchten die Schülerinnen und Schüler Einrichtungen, die sich für hilfsbedürftige Menschen einsetzen und unterstützten diese in ihrer Arbeit. So verteilen die Tafeln in Eckernförde und Rendsburg Lebensmittel an Menschen, die auf die kostenlose Herausgabe angewiesen sind. Unsere Schülerinnen und Schüler halfen bei den Vorbereitungen, beim Sortieren von Obst und Gemüse und anderen Lebensmitteln.

Engagement zeigten die Schülerinnen und Schüler auch im Seniorenheim. Die alten und teils an Demenz erkrankten Menschen freuten sich froh über den Besuch der freundlichen Gesprächspartner, das Vorlesen und die Kartenspiele. Einsatz für die Gemeinschaft zeigten einige unserer Jugendlichen auch auf dem Campus. Mehrere Tonnen Sand mussten auf den Tennisplätzen verteilt werden, damit die Saison beginnen kann. Überall auf dem Gelände wurde Müll gesammelt und auf der landwirtschaftlichen Fläche der Boden bereitet.

Interessante Gespräche, ein hoch informativer Vortrag und großes soziales Engagement in den vergangenen Tagen machten noch einmal deutlich, dass Autokratie, Hass und Diskriminierung keinen Platz in Louisenlund haben, dafür stehen auch die sechs Ideale von Round Square: Internationalism, Democracy, Environment, Adventure, Leadership und Service.