Wenn Oliver Gehlenbeck auf seine Zeit in derSchülervertretung im Schuljahr 2019/2020 zurückblickt, dann kann er durchauszufrieden sein. „Wir haben viel erreicht und bewegt“, sagt der 18-Jährige, derals Sportminister dem Gremium angehörte. „Wir“, das sind neben ihm derehemalige Schülerpräsident Johan Witthoefft, Finanzminister Laurenz Mielke, das Festausschussministerium mit Ben Freyer und John Zimmermann,die Justizminister Nepomuk von Dönhoff und Georg Behrens und Innenministerin EmiliaDobrovolschi.
Die Amtszeit des Achter-Teams fiel mitten in dieCorona-Pandemie, um so anspruchsvoller und herausfordernder war dieGremienarbeit und die Entscheidungsfindung. Man habe im engen Kontakt mit derSchulleitung versucht, bei der Umsetzung der Abstands- und Hygieneregelungendas Beste für die Schüler herauszuholen. Nicht nur bei diesen Gesprächen habedie Schülervertretung die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Stiftungstets als sehr respektvoll empfunden, „wir wurden immer ernst genommen“, betontOliver Gehlenbeck, der seit dreieinhalb Jahren das Internat besucht. Mit imBoot ist die Schülervertretung auch bei den so genannten Strafgesprächen, beidenen es um Verstöße von Schülerinnen und Schülern gegen die Schulordnung geht,hier agiert die SV als Vermittler zwischen Schülern und Lehrern.
„Die Louisenlunder Gemeinschaft versteht sich als Übungsraum für Demokratie"
Die Schülerinnen und Schüler nicht nur schon früh andemokratischen Entscheidungsprozessen zu beteiligen, sondern auch möglichstvielen von ihnen ein demokratisch legitimiertes Amt zukommen zu lassen, istGrundlage des in 2018 entwickelten Konzeptes „Internat der Zukunft“. In derSchule lernen die Mädchen und Jungen, wie sie Ziele und Interessenkommunizieren und dann in den Gremien um Mehrheiten werben und Kompromisseeingehen – in den Klassen, den Häusern, dem Parlament, der Schülervertretungund schließlich in der Louisenlunder Konferenz, die den besonderen Spirit derStiftung aufgreift. Dabei greift die Stiftung auf die Idee zurDemokratieerziehung von Internatsgründer Kurt Hahn auf, der das Internat als„Staat im Staate“ beschrieb. Hahn erkannte die Wichtigkeit, die Jugend nichtnur über die Pflichten des Staatsbürgers zu belehren, sondern sie auch zu üben.„Die Louisenlunder Gemeinschaft versteht sich als Übungsraum für Demokratie,die aktiv von allen Mitgliedern der Gemeinschaft mitgestaltet wird“, sagtSchulleiter Dr. Peter Rösner.
„Eine Flutlichtanlage für den Sportplatz, das wär’s noch“
Die Organisation des Niko-Balls und des Sommerfestes gehört außerdemzu den Aufgaben der SV. Als Sportminister nahm Oliver Gehlenbeck zudem dieAusrichtung eines Fußballturniers und der Lund-Liga in die Hand. Gerne hätte erauch einen ähnlichen Wettbewerb für Schülerinnen auf die Beine gestellt, „aberda war leider kein Interesse“, erzählt er. Dass die Sportausstattung zeitgemäßist und die Geräte instandgehalten werden, auch darum kümmert sich einSportminister. „Eine Flutlichtanlage für den Sportplatz, das wär’s noch“, sagtGehlenbeck, aber das konnte der junge Mann bisher noch nicht durchsetzen.
Wichtig war der SV, im engen Kontakt mit den Schülerinnenund Schülern zu erfahren, was sie wollen, welche Wünsche sie haben, wo esvielleicht aber auch hakt.
Das eine Jahr als Mitglieder der Schülervertretung hättenihn auf jeden Fall geprägt, wichtige Eigenschaften, wie Charakterstärke, würdeer für sein weiteres Leben mitnehmen, ist Oliver Gehlenbeck überzeugt. „Dumusst lernen, dich auch anderen Standpunkten zu öffnen.“ Teamfähigkeit undDurchhaltevermögen – das sollten Schüler als Mitglied der SV mitbringen.Rückschläge dürften dich nicht zurückwerfen, sondern man könne daran wachsen,empfiehlt er.
Zur neuenSchülervertretung 2020/21wurden Johann Olearius (Präsident), Eric Zimmermann, Charlottevon Schintling-Horny, Artem Udovenko und Nicolas Born gewählt.