Wenn Franka Bendixen an ihre Zeit in Louisenlund zurückdenkt, dann gerät sie ins Schwärmen. „Das waren tolle vier Jahre“, sagt die heute 22-Jährige. Sie sei selbstbewusst geworden und zu einer echten Persönlichkeit gereift. Alles Eigenschaften, die ihr in ihrem späteren Leben sehr geholfen haben. Franka war im Schülerhausteam, sie segelte, spielte Hockey und war im Parlament.
Vier Jahre nach ihrem Abitur kehrte sie an ihre frühere Internatsschule zurück – zur Recherche. Nach einer Ausbildung zur Groß- und Einzelhandelskauffrau studiert Franka mittlerweile im dritten Semester Journalismus an der Universität Passau. Das Thema ihrer Hausarbeit: „Ein Tag im Internat“. Einen Tag lang begleitete sie Florentina und Leonore aus dem E-Jahrgang – vom Frühstück bis zum Schülerhaus. „Viele denken das Leben im Internat ist wie bei Hanni und Nanni“, berichtet Franka. Das Lern- und Forschungszentrum, der Wohnring und die Louisenlunder Pädagogik – viele Änderungen und Neuheiten, die auch für die Studentin neu sind. „Mein Abi habe ich noch im Trakt geschrieben“, sagt sie. Dieser ist inzwischen abgerissen.
Vor allem die letzten anderthalb Jahre in Louisenlund sind ihr in besonderer Erinnerung geblieben. „Das war die Corona-Zeit.“ Es gab die Kohortenregelung, der Abi-Ball für die Schülerinnen und Schüler fiel aus, Heimfahrten waren nicht möglich, nach den letzten Prüfungen folgte die Abreise. Der Abi-Ball wurde dann 2022 beim Sommerfest des ALB nachgeholt. „Der Abijahrgang wurde eingeladen“, freut sich Franka über diese tolle Aktion des Alumni-Netzwerkes „Die Zeit hat uns aber auch alle zusammengeschweißt“, betont Franka. Gerade in den Häuser entstanden während der Quarantäne enge Bindungen untereinander. „Als dann alles vorbei war, war der Trennungsschmerz groß.“ Daher sei der Kontakt vieler Schülerinnen und Schüler auch heute noch sehr eng. Auch zu den Hauseltern von damals und zu den Reinigungskräften bestand eine besondere Beziehung. Einige von ihnen jetzt wiederzutreffen, hat Franka sehr gefreut. „Die Reinigungskräfte waren unsere Schätze“, sagt sie. Sie haben oft ganz diskret dafür gesorgt, dass die eine oder andere Regelverletzung der Schülerinnen und Schüler unbemerkt blieb.
Nach ihrem Bachelor strebt Franka Bendixen ein Volontariat bei einem Verlag oder einem Sender an. Danach möchte sie gerne vor die Kamera und moderieren: „Vielleicht werde ich die neue Barbara Schöneberger.“