Plus-MINT-Programm: Talentförderung in Louisenlund

Naturwissenschaften hautnah erleben

Louisenlund ist ein spannender Ort mit einzigartigen Möglichkeiten für leistungsstarke Talente in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Integriert in das Internatsleben der gymnasialen Oberstufe leben, lernen und forschen aktuell mehr als siebzig hochtalentierte Mädchen und Jungen ab der 9. oder 10. Jahrgangsstufe im plus-MINT-Programm und bereiten sich gemeinsam auf das staatlich anerkannte Abitur des Landes Schleswig-Holstein vor.

Beste Voraussetzungen für MINT-Forscher und -Entdecker

Seit 2015 ist die Stiftung Louisenlund Bildungspartnerin des unabhängigen, bundesweit tätigen Vereins zur MINT-Talentförderung e.V.. Im eigenen Forschungszentrum finden die MINT-Talente in Güby optimale Rahmenbedingungen und Unterstützung für ihre Forschung und den fachübergreifenden Wissensaustausch. Das erworbene Wissen und die erlangten Fähigkeiten können vor Ort in praktischen Anwendungen und Experimenten direkt vertieft und erweitert werden. Durch die Teilnahme an nationalen und internationalen MINT-Wettbewerben bieten wir ihnen die Möglichkeit, das eigene Wissen unter Beweis zu stellen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Anerkennung und Motivation für ihre besonderen Leistungen zu erhalten.

Lernen in einer begeisterten Gemeinschaft

Das Lernen im plus-MINT-Programm erfolgt in einem Umfeld, in dem Schülerinnen und Schüler mit ähnlichen Interessen und Fähigkeiten zusammenkommen. Engagierte und qualifizierte Lehrende, Mentoren und Labormitarbeitende fördern den interdisziplinären Austausch der Schülerinnen und Schüler auf allen Ebenen. Dabei geht es auch um die Integration der MINT-Fächer in andere Disziplinen, wie zum Beispiel Kunst, Musik oder Ethik. Damit werden neue Perspektiven eröffnet und die Relevanz der MINT-Fächer für unsere Gesellschaft und Wirtschaft hervorgehoben. 

Mit dieser MINT-Begeisterung motivieren sich die Akteure gegenseitig und fördern einen intensiven Austausch, der zu kreativen Lösungsansätzen und Innovationen führt. Durch die Zusammenarbeit in Projekten und gemeinsamen wissenschaftlichen Herausforderungen entstehen Freundschaften und Netzwerke, die weit über die Schulzeit hinaus bestehen. Das Umfeld unterstützt zudem die persönliche Entwicklung und den Ausbau sozialer Kompetenzen.

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Das plus-MINT-Programm im Überblick

Auf den großzügigen Lernflächen im MINT-Forschungszentrum mit Laboren für Physik, Biologie, Chemie, einer eigenen Lernfläche für Informatik und Robotik sowie einem Werkraum wird praxisorientiert geforscht und gelernt. Regelmäßige Labortage ermöglichen den Schülern die Durchführung MINT-spezifischer Projekte. Die Lernenden bereiten in Studio Times und Seminaren die Projekte vor und am Labortag können die theoretischen Überlegungen in der Praxis auf den Prüfstand gestellt und analysiert werden.

Während des vierjährigen Ausbildungsgangs von Jahrgang 10 bis 13 werden Schülerinnen und Schüler in enger Partnerschaft mit Wirtschaft und Wissenschaft in einer MINT-Klasse zum Abitur geführt. Ein früher Austausch zwischen Lernenden und Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Informatik und Chemie ist fester Bestandteil des Förderprogramms. Zusätzlich können die Schülerinnen und Schüler eigene Forschungsprojekte an Universitäten sowie Fachhochschulen durchführen und sogar ein Frühstudium beginnen. Neben unterrichtlichen Einheiten bauen Schülerinnen und Schüler ihre Talente und Begabungen in außerunterrichtlichen MINT-Angeboten weiter aus, setzen Gelerntes praktisch um und nehmen am Leben im Internat Louisenlund teil.

Exzellente akademische Ausbildung

  • Jahrgänge 10 bis 13
  • Eigenes Curriculum mit Projektunterricht
  • Arbeiten in modernen Laboren
  • Lernen mit MINT-begeisterten Mitschülerinnen und Mitschülern
  • Abitur als Abschluss
  • Unterstützung bei Juniorstudium

Projekte und Wettbewerbe

  • Eigene Forschungsprojekte
  • Optimale Lern-Infrastruktur für Projekte
  • Segelschulschiff im eigenen Hafen
  • Sternwarte für den Blick in die Sterne
  • Jugend forscht
  • Teilnahme an Facholympiaden
  • Betreuung durch Fachkräfte

Außerschulische Aktivitäten

  • Praktika in der Forschung
  • themenbezogene Exkursionen
  • Begegnungen mit Fach- und Führungskräften aus dem MINT-Space

Lernen in starker Gemeinschaft

  • Persönlichkeitswachstum
  • Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen
  • Außerschulische Angebote in Sport, Kunst, Musik, Theater und Segeln
  • Renommiertes Internat am Ufer der Schlei
  • Teil der Louisenlunder und der plus-MINT Gemeinschaft

Hall of Fame

Die Hall of Fame von Louisenlund würdigt die herausragenden Erfolge der Schülerinnen und Schüler in nationalen und internationalen Wettbewerben. Besonders im MINT-Bereich haben Louisenlunder Schülerinnen und Schüler zahlreiche Preise gewonnen, sei es bei Mathematik-Olympiaden, Programmierwettbewerben oder naturwissenschaftlichen Forschungsprojekten. Diese Erfolge motivieren zukünftige Generationen und zeigen, dass mit harter Arbeit, Kreativität und Teamgeist außergewöhnliche Leistungen möglich sind. Die Hall of Fame dient als Inspiration und Vorbild für alle Lernenden.

Niklas Küstner

Bronzemedaille bei der Internationalen Chemie Olympiade 2023 in Zürich

Vom 16. bis 25. Juli 2023 fand die 55. Internationale ChemieOlympiade (IChO) unter dem Motto „Finding Solutions“ in Zürich in der Schweiz statt. Mit dabei war auch Niklas Küstner (4. von links), plus-MINT Schüler der Stiftung Louisenlund, der sich als einer von über 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der nationalen Chemie-Olympiade qualifiziert hat.

In einem Vorbereitungsseminar in der Woche vor dem Wettbewerb konnten die Teilnehmenden ihre Fähigkeiten in Theorie und Praxis im Chemielabor der Technischen Universität München TUM und im Kerschensteiner Kolleg im Deutschen Museum München schärfen.

In Zürich wurde es dann Ernst: Zwei jeweils fünfstündige Prüfungen wurden an der ETH Zürich durchgeführt: Eine Theorie- und eine Praxis-Klausur mussten gelöst werden. In diesen mussten die Teilnehmenden herausfordernde Aufgaben aus der anorganischen, physikalischen und organischen Chemie bearbeiten. Im Labor standen sie unter anderem vor der Aufgabe den Eisengehalt einer unbekannten Erzprobe zu ermitteln sowie zwei organische Synthesen erfolgreich durchzuführen.

Das Deutsche Team hat insgesamt auf Platz 17 abgeschlossen, wozu Niklas Küstner mit seiner Bronze-Medaille beigetragen hat.

Jonathan Hähne

Bundessieg bei Jugend forscht in der Kategorie Mathematik/Informatik 2021

Jonathan Hähne

Um Wasseroberflächen, Spiegel, aber auch Hausfassaden und Böden in Computergrafiken realistisch wirken zu lassen bedienen sich Programmierer*innen des Raytracing. Dabei werden die Verläufe von Lichtstrahlen an spiegelnden Flächen berechnet, um so ein hochrealistisch wirkendes Bild zu erzeugen. 

Die Berechnung aller möglichen Lichtstrahlen in Echtzeit, wie sie zum Beispiel in Videospielen oder Virtual Reality vorkommen, beansprucht enorme Rechen- und Speicherkapazitäten. Es ist daher notwendig, schnellere und effizientere Algorithmen für Raytracing zu finden.

Jonathan Hähne entwickelte in seinem Jugend-Forscht-Projekt „Echtzeit-Raytracing auf Adaptively-Sampled Distance Fields“ einen solchen Algorithmus. Der von ihm entwickelte Prototyp einer echtzeitfähigen Raytracing-Software ist im Vergleich zu herkömmlicher Software unter anderem besser in der Lage, Rundungen korrekt abzubilden.

Im Jahr 2020 musste der Bundeswettbewerb von Jugend forscht aufgrund der Corona-Pandemie leider ausfallen. Daher konnte Jonathan Hähne, plus-MINT Schüler aus Louisenlund, mit seinem Projekt erst im Jahr 2021 beim Bundeswettbewerb Jugend forscht antreten. Da er zu diesem Zeitpunkt bereits Student an der TU München war, ist er für das Bundesland Bayern angetreten.

Mariella Benkenstein und Marit Kock

Sonderpreis Energiewende bei Jugend forscht in der Kategorie Chemie 2021 und Gründung eines Start Up

Es ist eine große Sache, mit einem Schulprojekt bei Jugend forscht aktiv zu werden und schließlich zum Bundeswettbewerb geladen zu werden. Eine viel größere Dimension nimmt dies jedoch an, wenn man auf Grundlage dieses Projekts direkt nach der Schule eine eigene Firma gründet und sich selbstständig macht.

So geschehen ist dies Marit Kock und Mariella Benkenstein, die mit ihrem Forschungsprojekt „Umweltfreundliches Speichern durch Redox-Flow-Technologie“ nicht nur den Sonderpreis Energiewende 2021 gewonnen haben, sondern darüber hinaus dazu motiviert wurden, ihre Idee in die Tat umzusetzen und ihr eigenes Unternehmen zu gründen.

Auf der Suche nach einem preisgünstigen Stromspeicher mit hoher Kapazität stießen Mariella Benkenstein und Marit Kock auf die sogenannte Redox-Flow-Batterie. Sie besteht aus zwei Tanks mit flüssigen Elektrolyten, die durch eine semipermeable Membran getrennt sind. Heute werden für Redox-Flow-Batterien zumeist Vanadiumlösungen verwendet. Die Jungforscherinnen suchten eine umweltfreundliche und günstige Alternative und bauten eine Batterie, die auf gelöstem Kohlendioxid in Wasser basiert. Dieses Verfahren erwies sich grundsätzlich als nutzbar. In der Praxis war die Umsetzung aber auch deshalb schwierig, weil der Elektrolyt unter ständigem Druck stehen muss. Nur dann bleibt das Kohlendioxid gelöst. Seither forschen die beiden weiter und arbeiten an einer kommerziellen Umsetzung ihrer Idee.

Marie-Louise Rulf

5. Platz beim Bundeswettbewerb Jugend forscht in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften 2024

Das James-Webb-Space-Telescope (JWST) ermöglicht Aufnahmen von sehr weit entfernten Objekten im Universum. Aufgrund der Zeit, die das Licht benötigt, um bis ins Teleskop zu gelangen, handelt es sich damit auch um Objekte aus der Frühphase des Universums. Erstaunlicherweise fordern viele der neuen Beobachtungen die gängigen astrophysikalischen Modelle heraus.

Marie-Louise Rulf untersuchte die Spektren von vier im All sehr weit entfernten Objekten, die mit dem James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) aufgenommen wurden. Sie stellte sich die Frage, ob es sich bei diesen Objekten um Galaxien oder um supermassereiche Dunkle Sterne handelt. Dunkle Sterne sind keine gewöhnlichen Sterne, sondern Objekte, die ihr Licht aus der Zerstrahlung von Dunkler Materie speisen. Die gesichteten Objekte leuchteten vermutlich schon 400 Millionen Jahre nach dem Urknall. Zur Klärung ihrer Forschungsfrage modellierte die Jungforscherin eigene Galaxienspektren und verglich sie mit den Spektren von Dunklen Sternen und mit den JWST-Spektralaufnahmen der Objekte. Im Ergebnis ließ sich ihre Hypothese zu den Dunklen Sternen auf Basis der aktuellen Datenlage nicht zweifelsfrei bestätigen.

Bewerbung für das plus-MINT Talentförderprogramm in Louisenlund

Der Zugang zu dem plus-MINT Curriculum in Louisenlund erfolgt über den Verein zur MINT-Talentförderung e. V. Das Curriculum richtet sich an Deutschlands Top-Talente im MINT-Bereich.

Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9 mit herausragenden Leistungen in den Fächern Mathematik, Biologie, Physik, Chemie, Technik und Informatik können sich für das plus-MINT Talentförderprogramm in Louisenlund bewerben. 

Voraussetzungen

Schülerinnen und Schüler des 9. oder 10. Jahrgangs, die schon einmal bei Jugend forscht oder der Mathematik Olympiade, am Känguru Wettbewerb oder an anderen Wettbewerben im naturwissenschaftlichen, mathematischen oder technischen Bereich teilgenommen und sie vielleicht sogar gewonnen haben, können sich für das plus-MINT Talentförderprogramm in Louisenlund bewerben.

Bewerben können sich auch diejenigen, die besonderen Spaß an Mathematik, Biologie, Physik oder Chemie haben. Idealerweise sollten die Noten in einem oder mehreren dieser Fächer dementsprechend gut bis sehr gut sein.

Das Curriculum richtet sich aber auch an die Tüftlerinnen und Tüftler, die mit großer Freude an LEGO Technic oder ähnlichem bauen. Außerdem sind auch alle Computer-Begeisterten, die gerne selbst programmieren und den Rechner besser kennen als ihre Lehrkräfte, zu einer Bewerbung aufgerufen. Auch diejenigen, die nach der Schule noch in einer Naturwissenschafts-, Technik- oder an einer Informatik-AG teilnehmen, sind bei plus-MINT genau richtig.

Jetzt bewerben

Das Bewerbungsverfahren für das plus-MINT Talentförderprogramm in Louisenlund läuft über den Verein zur MINT-Talentförderung e. V. und erfolgt in drei Schritten. 

  1. Schülerinnen und Schüler des 9. oder 10. Jahrgangs bewerben sich online zunächst mit einer Kurzbewerbung
  2. Die Bewerberinnen und Bewerber reichen dann eine ausführliche Bewerbung inklusive Zeugnissen und Empfehlungsschreiben
  3. Die talentiertesten Bewerberinnen und Bewerber werden dann zu den plus-MINT Auswahltagen eingeladen